Veschiedene bunte Fahrräder auf weißem Hintergrund
Fahrradtypen: Artenvielfalt mit Mehrwert (Bild: eshma - stock.adobe.com )

Fahrradtypen: von BMX bis Trekkingrad

Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Fahrradtypen? Hier gibt es einen Überblick über die gängigsten Fahrradarten.

  • 5 Min.
  • 18/12/2019 - 12:45
  • David von linexo
  • Auf einen Blick

Der Zweiradboom ist ungebrochen – rund 76 Millionen Bikes gab es laut Statista im Jahr 2018 auf deutschen Straßen, rund 8 Millionen mehr als noch zehn Jahre zuvor. Dementsprechend groß ist die Zahl der verschiedenen erhältlichen Fahrradtypen, und nicht immer ist jedem klar, inwieweit sich diese voneinander unterscheiden oder welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen. In diesem Artikel erhältst du ausführliche Informationen zu den gängigsten Fahrradtypen und erfährst darüber hinaus, welches Fahrrad sich für welchen Einsatzzweck am besten eignet.

Verschiedene Fahrradtypen: Artenvielfalt mit Mehrwert

Angesichts dieses vielfältigen Angebots an Fahrradarten stellt sich die Frage, warum es überhaupt derart viele verschiedene Bikes gibt. Die Antwort darauf ist relativ einfach: Weil jeder dieser Fahrradtypen für bestimmte Anwendungsbereiche konzipiert wurde und bestimmten Bedürfnissen gerecht werden soll. Manche Zweiräder sind als Sportgerät entwickelt, manche für gemütliches Freizeitradeln und andere wiederum sind speziell darauf ausgelegt, größere Lasten transportieren zu können. Im Folgenden findest du für den schnellen Überblick eine Tabelle und im Anschluss Erläuterungen der gängigsten Fahrradtypen. Die Angaben in der Tabelle zu Einsatzzweck, Ausstattung und StVZO dienen der groben Orientierung und sind natürlich nur Richtwerte, denn letztlich ist es immer vom konkreten Modell abhängig, welche Komponenten verbaut sind und ob das Rad verkehrssicher ist oder nicht. E-Bike und Pedelec haben wir als separate Fahrradtypen aufgeführt, wohlwissend, dass nahezu alle Fahrradarten inzwischen als Bike mit und ohne elektrische Unterstützung gibt.

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Fahrradtypen Einsatzbereich Schaltung Bremsen StVZO
City-Bike Alltag Nabenschaltung Vorderradfelgenbremse + Rücktrittnabenbremse ja
Trekkingrad Alltag und Freizeit Ketten- oder Nabenschaltung Scheiben- oder Felgenbremse ja
Rennrad Freizeit und Sport Kettenschaltung spezielle Rennradfelgenbremse oder Scheibenbremse nein
Mountainbike Freizeit und Sport Kettenschaltung Scheibenbremse nein
E-Bike Alltag und Freizeit Naben- oder Kettenschaltung Scheiben- oder Felgenbremse je nach Einsatzzweck
Pedelec Alltag und Freizeit Naben- oder Kettenschaltung Scheiben- oder Felgenbremse je nach Einsatzzweck
Dirt-Bike Sport i. d. R. ohne Hinterradscheibenbremse nein
Crossbike Freizeit und Sport Kettenschaltung Scheibenbremse nein
Klapprad/Faltrad Alltag Naben- oder Kettenschaltung Vorderradfelgenbremse + Rücktrittnabenbremse ja
BMX Sport keine U-Brakes / Felgenbremsen nein
Fitnessbike Freizeit und Sport Ketten- oder Nabenschaltung Scheiben- oder Felgenbremse nein
Tandem Freizeit Ketten- oder Nabenschaltung Scheibenbremsen ja
Lastenrad Alltag Naben- oder Kettenschaltung Scheibenbremsen ja

 

Beiges City-Bike mit Fahrradkorb vorne auf weißem Hintergrund
City-Bike (Bild: Lucky Dragon USA - stock.adobe.com )

City-Bike – dieser Fahrradtyp ist das bequeme Stadtkind

Wie der Name schon sagt, ist das Cityfahrrad für die Stadt und den Alltag gedacht. Die Sitzposition ist aufrecht, Bereifung und Sattel sind eher breit. Das früher auch Tourenrad genannte, verkehrssichere Bike zeichnet sich durch Bequemlichkeit aus und ist relativ wartungsarm, außerdem ermöglicht die Sitzposition einen guten Überblick. Der meistens aus Alu gefertigte Rahmen verfügt oft über einen eher tiefen Einstieg, häufig über eine Federgabel und eignet sich perfekt auch für ältere Menschen. Ein Nachteil dieses Fahrradtypen ist das meistens relativ hohe Gewicht, zudem ist es ausschließlich für festen Untergrund bzw. Asphalt konzipiert.

Matt-türkises Trekkingrad auf weißem Hintergrund
Trekkingrad (Bild: BorisM - stock.adobe.com )

Trekkingrad – der Allrounder unter den Zweirädern

Nicht umsonst gehört das verkehrssichere Trekkingrad zu den beliebtesten Fahrradarten überhaupt: Es fühlt sich in der Stadt genauso wohl wie auf langen Touren durch Berg und Tal – und auf Asphalt ebenso wie auf festen Feldwegen oder auch Schotter. Die Sitzposition ist etwas geneigt und die Fahrstabilität ausgesprochen hoch, weswegen sich ein Trekkingrad sehr gut mit Packtaschen beladen lässt und ein bisschen mehr Fahrer- oder Zuladungsgewicht nicht übel nimmt. Nachteile des Fahrradtyps im eigentlichen Sinne hat es nicht, wobei gewisse Geländeformen oder sportliche Höchstleistungen eher anderen Fahrradtypen vorbehalten bleibt.

Rennrad in weiß, schwarz und rot auf weißem Hintergrund
Rennrad (Bild: Robert Neumann - stock.adobe.com )

Rennrad – ein Fahrradtyp des schnellen Leichtgewichts

Das Rennrad ist ein echtes Sportgerät, welches auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt ist. Dementsprechend dreht sich bei diesem Fahrradtypen alles um geringen Windwiderstand und Gewicht bzw. darum, wie Gewicht gespart werden kann: Die Sitzhaltung ist stark gebeugt, der Rahmen besteht meist aus Aluminium oder Carbon, Anbauteile in Form von Gepäckträger, Beleuchtung oder Schutzbleche sind nicht vorgesehen. Das sorgt für Leichtigkeit und Speed, hat aber auch Nachteile, denn Rennräder entsprechen nicht der StVZO. Außerdem eignen sich die superschmalen Reifen ausschließlich für Asphalt.

Knallgelbes Mountainbike auf weißem Hintergrund
Mountainbike (Bild: stockphoto-graf - stock.adobe.com )

Crossbike, Mountainbike und Dirt-Bike – sportliche Geländegänger

Diese drei Fahrradtypen sind alle für das Fahren im Gelände geeignet, sie verfügen über einen Freilauf, ihre Rahmen bestehen in der Regel aus Carbon, Aluminium oder Stahl. Sie haben eine breite bis sehr breite Bereifung und bei allen ist die Sitzposition geneigt. Neben den vielen Gemeinsamkeiten gibt es allerdings auch Unterschiede: Das frontgefederte Crossbike (auch Crossrad oder Cyclocrossrad genannt) fährt sich auch auf Asphalt gut, während Straßenfahrten mit den beiden anderen Fahrradarten eher mühselig sind. Extreme Offroad-Strecken empfehlen sich hingegen nicht wirklich. Das Mountainbike gehört ebenso wie das Dirt-Bike zu den geländetauglichen Fahrradtypen. Das Mountainbike gibt es frontgefedert (Hardtail) oder vollgefedert (Fully). Das Dirt-Bike ist im Gegensatz zum Mountainbike ein reines Sportgerät, das weniger der Fortbewegung dient, sondern hauptsächlich zum Springen verwendet wird und in der Regel keine Schaltung hat (Single Speed). Ein gemeinsamer Nachteil dieser drei Fahrradtypen ist, dass sie nicht der StVZO entsprechen uns somit nicht alltagstauglich sind.

Weißes Damen-Pedelec mit Akku auf dem Gepäckträger auf weißem Hintergrund
Pedelec (Bild: Sven Loeffler - stock.adobe.com )

Pedelec und E-Bike – vom Fahren und Gefahrenwerden

Elektrofahrräder – also Fahrradtypen mit Elektromotor – werden oftmals mit dem Sammelbegriff E-Bike bezeichnet. Es gibt jedoch gravierende Unterschiede: Der Elektromotor des Pedelec hat unterstützende Funktion und schaltet sich nur zu, wenn der Fahrer in die Pedale tritt – und auch nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Bei einem echten E-Bike funktioniert die Motorunterstützung auch ohne eigene Trittleistung. Viele weitere Informationen zu technischen und rechtlichen Unterschieden erhältst du auch im Beitrag E-Bike-Antrieb – Welche Unterschiede gibt es?. Die Vorteile beider Elektrofahrräder liegen auf der Hand: Sie erleichtern das Fahrradfahren und entsprechen meistens der StVZO. Die Nachteile sind das im Vergleich zu unmotorisierten Rädern deutlich höhere Gewicht und die Tatsache, dass der Akku regelmäßig geladen werden muss. Die jeweiligen Reichweiten sind übrigens nicht vom Fahrradtypen, sondern von der Leistung des Akkus und der Nutzung abhängig. Mehr dazu findest du im Artikel E-Bike-Akku-Reichweite: Welche Distanzen sind möglich?.

Blaues Herren-Fitnessbike auf weißem Hintergrund
Fitnessbike (Bild: vladstar - stock.adobe.com )

Fitnessrad – Fahrradtypen für eine schnittige Mischung aus Rennrad & Mountainbike

Das Fitnessbike hat Eigenschaften sowohl des Rennrads als auch des Mountainbikes und punktet auf der Straße und auf unbefestigten Strecken. Wie das schnelle Rennrad hat es eine Reifengröße von 28 Zoll, verfügt jedoch über einen geraden Lenker und ermöglicht so eine aufrechte Sitzposition. Der Rahmen besteht typischerweise aus Aluminium oder Carbon, und auf Schutzbleche, Beleuchtung und Gepäckträger wird verzichtet, was diesen Fahrradtypen noch leichter macht. Ein Nachteil dieser Leichtigkeit ist, dass ein Fitnessbike nicht der StVZO entspricht.

Silbernes Faltrad auf weißem Hintergrund
Faltrad (Bild: gradt - stock.adobe.com )

Faltrad – klappbares Pendlerglück

Ein Faltrad ist ungemein praktisch: Man kann es mit wenigen Handgriffen zusammenfalten. Umgangssprachlich wird dieser Fahrradtyp auch „Klapprad“ genannt. Insbesondere für Berufspendler eignet sich dieses verkehrssicheres Zweirad hervorragend, da man im Gegensatz zu anderen Bikes für die Reise mit Bus und Bahn kein gesondertes Fahrradticket erstehen muss. Die Sitzposition ist aufrecht, die Zahl der Gänge reicht von 3 bis 24. Ein winziger Wermutstropfen: Aufgrund der in der Regel relativ kleinen Laufräder eignet sich ein Faltrad eher für Asphalt. Allerdings gibt es dieses Fahrrad in weiteren Arten, beispielsweise sogar als Klapp-Mountainbike.

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Schwarzes BMX-Rad auf weißem Hintergrund
BMX-Rad (Bild: Gena - stock.adobe.com )

BMX – kleiner Fahrradtyp für große Sprünge

Das BMX-Rad ist ein Sportgerät, das nicht etwa der Fortbewegung dient, sondern Tricks wie Sprünge oder Wenden in der Luft ermöglicht. Der Rahmen ist aus Stahl und die Reifengröße beträgt lediglich 20 Zoll, die Form des Lenkers ist einem Motorradlenker nachempfunden. Ausgestattet ist dieser Fahrradtyp minimalistisch: Es gibt keine Gangschaltung und als Bremsen – wenn überhaupt – V-Brakes oder U-Brakes. Auch Beleuchtung oder Schutzbleche fehlen, daher entsprechen diese Fahrradtypen nicht der StVZO.

Weißes Tandem auf weißem Hintergrund
Tandem (Bild: vladstar - stock.adobe.com )

Fahrradtypen: Tandem – Zweisamkeit auf dem Bike

Ein Tandem bietet gleich zwei Personen verkehrssicher Platz. Beide Fahrer können strampeln, der Vordermann lenkt. Es eignet sich für Freizeit und Alltag, allerdings ist der Transport im Auto nicht ganz einfach und im Zug unter Umständen untersagt beziehungsweise teuer. Es gibt das Fahrrad in verschiedenen Typen, in der Regel ist die Sitzposition aber aufrecht. Alle Tandems sind logischerweise schwerer als normale Zweiräder, benötigen besonders gute Bremsen und taugen nicht für jedes Terrain. Alleinfahrten sind zwar möglich, wegen des hohen Kraftaufwands jedoch recht anstrengend.

Schwarzes Lastenrad mit großer Transportbox im vorderen Teil steht vor einer Hauswand.
Lastenrad (Bild: markobe - stock.adobe.com )

Fahrradtypen: Lastenrad – der vielseitige Packesel

Wie der Name schon sagt, sind diese Fahrradtypen als Transportmittel gedacht, häufig haben sie einen niedrigen Einstieg. Meistens ist das Lastenrad mit einem großen und stabilen Gepäckträger vor dem Lenker versehen, das hält den Schwerpunkt niedrig und ermöglicht es dem aufrecht sitzenden Fahrer, die Fracht im Auge zu behalten. Mittlerweile gibt es dieses Fahrrad in verschiedensten Typen und auch mit Elektro-Unterstützung, um das ohnehin schon recht schwere Gefährt einfacher bewegen zu können. Nachteile: Das Lastenfahrrad ist ein reines Transportrad und eignet sich nicht für unwegsame Strecken. Zudem muss man sich erst an den größeren Wendekreis und das schwerere Anfahren gewöhnen.

Fahrradtypen wie Sand am Meer

In diesem Beitrag haben wir dir 13 Fahrradtypen näher vorgestellt. Tatsächlich gibt es noch deutlich mehr – und darüber hinaus so manches Fahrrad in verschiedenen Arten und Konfigurationen, beispielsweise das Fatbike als Spielart des Mountainbikes. Auch die Rahmengröße und Ausstattung eines Fahrradtypen differieren stark, sodass wir dir hier jeweils die gängigsten Varianten präsentiert haben. Die riesige Auswahl kann bei einem Fahrradkauf die Entscheidung für eine bestimmte Fahrradart durchaus erschweren.

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