BMX – kleine Räder, großer Spaß
BMX – kleine Räder, großer Spaß (Bild: Evgeny Starkov - estarkov.ru )

BMX – kleine Räder, großer Spaß

Der Zwerg unter den Fahrrädern fast jedem ein Begriff: Das BMX-Rad. In diesem Artikel gibt es Einsteigerinfos rund um BMX - Race, Freestyle, Größen & Kosten!

  • 7 Min.
  • 09/04/2025 - 00:00
  • Tim von linexo
  • Auf einen Blick

Auch wenn man selbst (noch) nicht zur eingeschworenen BMX-Fangemeinde gehört, ist der Zwerg unter den Fahrrädern fast jedem ein Begriff. Was viele nicht wissen: BMX ist seit 2008 sogar eine olympische Disziplin. Aber was genau ist ein BMX-Rad eigentlich? Was heißt in dem Zusammenhang Race und Freestyle? Was bedeuten Schlagwörter wie Bunnyhop, Flatland, Peg und Backflip? Antworten gibt’s hier und außerdem Informationen darüber, welches beliebte BMX-Marken sind, ob ein BMX-Rad für dich geeignet wäre, welche Art von BMX-Rad Kinder und Erwachsene in welcher Größe benötigen, worauf du beim Kauf achten sollten und was du für ein gutes BMX-Rad investieren musst.

BMX: wie alles begann

Mit vollem Namen heißt das BMX-Rad Bicycle Motocross – das X steht für Cross, was im Englischen sowohl ‚Kreuz’ als auch ‚durchqueren’ bedeutet. Das BMX-Rad entstand Ende der 1960er-Jahre in den USA, als Motocross-Rennen dort äußerst beliebt waren. Jugendliche Fans dieses Sports – ohne Führerschein oder Motorrad – machten kurzerhand das Beste aus der Situation: Sie rüsteten ihre Fahrräder um, mit breiteren Reifen und Motorradlenker – und schufen damit das erste Stingray-Rad, später bekannt als BMX-Rad.

BMX-Rennen: Vom Hinterhof zur Rennstrecke

Angelehnt an den Motocross-Sport entstanden erste Rennen auf 400-Meter-Parcours mit hügeligen Sandpisten, Steilkurven und Sprunghindernissen – alles wurde mit dem umgebauten BMX-Rad überwunden.

Die ersten Eigenbauten hielten dem harten Einsatz oft nicht stand. Rahmen mussten robuster werden, wodurch sich die heutige BMX-Geometrie entwickelte. Ein Zwischenschritt auf diesem Weg war das Bonanza-Rad, das in den 70ern auch in Europa populär wurde – und auch in Österreich ein echter Kindertraum war.

BMX-Rad: Typische Merkmale

Damals wie heute zeichnet sich ein klassisches BMX-Rad durch folgende Eigenschaften aus:

  • Felgengröße: 20 Zoll
  • Lenker: Aufrecht mit Querträgern
  • Kurbeln: Lang, für optimale Kraftübertragung
  • Bremsen: Meist nur Hinterradbremse
  • Schaltung: Keine – BMX-Räder haben in der Regel nur einen Gang
  • Reifenbreite: Je nach Disziplin (Race vs. Freestyle)
  • Sattel: Schmal, spitz zulaufend, ähnlich einem Mountainbike-Sattel
  • Gewicht: Je nach Ausstattung zwischen 10 und 15 kg

Rahmengeometrie und Rahmengröße beim BMX-Fahrrad

Ein BMX-Rad ist streng genommen kein Alltagsfahrrad, sondern ein Sportgerät.
Es wird speziell für zwei Hauptdisziplinen gebaut:

  • Race: Kurze Sprintstrecken (~400 m), auf Geschwindigkeit ausgelegt
  • Freestyle: Für Tricks, Sprünge und Stunts

Informationen zur jeweiligen Ausstattung erhältst du im folgenden Kapitel. An dieser Stelle gehen wir zunächst auf die Rahmengröße ein. Die passende Rahmengeometrie und -größe beeinflusst Sitzposition, Handling, Komfort & Leistung. Wichtige Anpassungen des BMX richten sich nach:

  • Körpergröße
  • Individueller Anatomie
  • Fahrstil & Einsatzzweck

Die nächste Tabelle bietet Richtwerte – ersetzt aber keine individuelle Beratung. Für den optimalen Einstieg empfiehlt sich eine professionelle BMX-Kaufberatung.

Für wen eignen sich welche BMX-Rahmengrößen und -konfigurationen?
Körpergröße Rahmengröße Laufradgröße Oberrohrlänge Kurbellänge Lenkerhöhe
≤ 110 cm Micro 16" 15" - 16" 130 – 140 mm 5" - 6"
≤ 130 cm Mini 18" 17" - 18" 140 – 170 mm 6" - 7"
≤ 150 cm Junior 20" 20" - 20,25" 165 – 175 mm 7" - 8"
≤ 160 cm Expert 20" 20,5" 170 – 180 mm 7,5" - 8.5"
≤ 175 Pro 20" 20,75" 175 – 185 mm 8" - 9"
ab 175 cm Pro XL 20" 21" - 21,5" 175 – 190 mm 8" - 10"

Außerdem gibt es noch eine Sonderform des BMX: den Cruiser. Dieser verfügt über 24-Zoll-Laufräder und ist insbesondere bei der älteren Generation der BMX-Fahrer beliebt.

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BMX: Race oder Freestyle?

Wenn du in Erwägung ziehst, sich ein BMX-Rad zuzulegen, solltest du dich vorab über den Einsatzzweck klar sein: Race oder Freestyle? Rahmen und Ausstattung von BMX-Rädern sind nämlich entweder auf die eine oder andere Variante zugeschnitten:

BMX-Race – Einsatzzweck und Konfiguration

BMX-Fahrer fährt auf einer hügliegen BMX-Race strecke
BMX-Race (Bild: ALAIN VERMEULEN – stock.adobe.com )

Die ersten BMX-Räder waren Racer – was nach wie vor bei der Race-Disziplin zählt, ist die Geschwindigkeit, mit der das BMX-Rad einen motocross-ähnlichen Parcours mit engen Kurven und Hügeln durchfahren kann – die Erhebungen werden bevorzugt mit teilweise sehr hohen Sprüngen absolviert. Aus diesem Grund verfügt diese Art von BMX-Rad in der Regel über einen Aluminium-Rahmen, um das Gewicht möglichst gering zu halten, und ist mit V-Brakes ausgestattet, weil diese eine höhere Bremskraft haben als U-Brakes, die häufig in der Freestyle-Variante verbaut sind.

BMX-Freestyle – diverse Einsatzzwecke, vielfältige Konfigurationen

BMX-Fahrer macht einen Stunt in der Luft mit seinem BMX-Rad
BMX-Freestyle (Bild: fascinadora – stock.adobe.com )

Die BMX-Disziplin des Freestyle kam erst nach dem Race auf, wobei heutzutage die meisten BMX-Rädern auf Freestyle zugeschnitten sind. Beim Freestyle geht es um Geschicklichkeit, Akrobatik und Balance, denn hier werden Tricks und Stunts präsentiert, sowohl im Gelände, als auch im urbanen Bereich und in Skateparks. Freestyle verfügt über diverse Unterdisziplinen, sodass man nicht von einer allgemeinen Konfiguration sprechen kann, da sich diese nach dem jeweiligen Einsatzzweck richtet. Es lässt sich allerdings sagen, dass in der Regel U-Brakes zur Anwendung kommen, also Bremsen, die mit dem Gelenk auf der Gabel oder dem Rahmen angebracht werden. Diese Art von Felgenbremse hat eine geringere aber besser zu dosierende Bremskraft als V-Brakes und steht kaum vom Rahmen ab, wodurch sie sich für BMX-Freestyle besonders gut eignet. 

BMX-Rad mit Pegs an den Reifen
BMX-Rad mit Pegs an den Reifen (Bild: Yuri Bizgaimer – stock.adobe.com )

Als Sonderausstattung sind beim BMX-Rad häufig Pegs zu finden, also Stangen, welche an Vorder- und Hinterrad angebracht werden, die Achsen des Bikes verlängern und für diverse Tricks notwendig sind. Auch der 360°-Rotor ist ein häufiges Ausstattungsmerkmal beim Freestyle-BMX, das eine Drehung des BMX-Lenkers um die eigene Achse erlaubt, ohne dabei durch das Bremskabel behindert zu werden. Der Freecoaster, eine spezielle Art von Hinterradnabe, kann ebenfalls zur erweiterten Ausstattung des BMX-Rads gehören und ermöglicht es, das Hinterrad isoliert, also ohne eine gleichzeitige Drehung der Pedale, rückwärts zu drehen.

Diese Tabelle gibt eine Übersicht über die verschiedenen Unterdisziplinen, deren Einsatzzwecke und die entsprechende BMX-Konfiguration.
Disziplin Einsatz Rahmen Bremssystem häufige Zusatzausstattung
Flatland Tricks auf ebenem Untergrund Aluminium oder Stahl keines Pegs, Freecoaster
Dirt/Dirtjump Gelände/Sprünge über Erdhügel i. d. R. Stahl U-Brakes  
Street Urbane Akrobatik (Hauswände, Treppen, etc.) i. d. R. Aluminium U-Brakes Pegs
Park Tricks auf Hindernissen wie Rampen/Skateparks i. d. R. Aluminium U-Brakes 360°-Rotor
Vert Tricks auf Half- bzw. Quarterpipe/Skateparks i. d. R. Aluminium U-Brakes 360°-Rotor

Beim BMX-Freestyle gibt es eine riesige Bandbreite an Tricks – von einfach bis extrem anspruchsvoll. Grundsätzlich lassen sich die Tricks in drei Kategorien einteilen:

  • Hop-Tricks: Sprünge vom Boden aus
  • Air-Tricks: Tricks in der Luft, meist über Rampen oder Hindernisse
  • Ramp-Tricks: Tricks, die auf oder über Rampen ausgeführt werden

Zu den bekanntesten und beliebtesten Tricks zählen:

  • Manual: Fahren auf dem Hinterrad, das Vorderrad bleibt in der Luft
  • Bunnyhop: Zuerst wird das Vorderrad, dann das Hinterrad aktiv vom Boden abgehoben – ideal, um Hindernisse zu überwinden
  • Backflip: Rückwärtssalto in der Luft – spektakulär, aber technisch sehr anspruchsvoll
  • Frontflip: Vorwärtssalto, noch seltener und schwerer als der Backflip

BMX-Rad vs. Mountainbike

Beim Dirt-BMX-Rad handelt es sich um eine Kreuzung aus BMX und Mountainbike mit einer Rahmengröße von 24 Zoll bis 26 Zoll. Es ist sprungfreudig und eignet sich bestens für BMX-Parks und Offroad-Strecken, jedoch nicht für längere Ausfahrten.
Generell unterscheiden sich BMX-Rad und Mountainbike erheblich, zum einen hinsichtlich der Konstruktion, zum anderen in puncto Einsatzzweck:

  • das MTB ist hauptsächlich für lange Strecken in unwegsamem, natürlichem Gelände ausgelegt.
  • das BMX-Rad ist hauptsächlich für kurze Rennen auf glatter Oberfläche oder für Sprünge über Hindernisse bzw. Tricks und Stunts ausgelegt

MTB-Laufräder sind deutlich größer als die des BMX-Rads, die Bereifung ist breiter und zudem verfügt ein Mountainbike in der Regel über Scheibenbremsen, diverse Gänge und Federung.

BMX-Hersteller, Kosten und Qualitätsunterschiede

BMX-Räder gibt es in vielen Preisklassen und von zahlreichen Herstellern. Laut Statista zählen in den vergangenen Jahren (2019-2020) insbesondere folgende Marken zu den beliebtesten:

  • KS
  • Rooster
  • WeThePeople
  • GT
  • S'Cool

Aber auch Hersteller wie Bergsteiger, Monz, KHE, Raleigh, Tretwerk, Felt oder Scott sind in der BMX-Szene gut etabliert.
Die Anschaffungskosten für ein BMX-Rad sind im Vergleich zu anderen Fahrradtypen eher moderat. Hier ein paar Preisbeispiele:

E-BMX: Der neue Trend im BMX-Segment

E-Bikes haben längst alle Fahrradsparten erreicht – nun auch das BMX. Mit dem UDX 204 von Urban Drivestyle oder dem stylischen Zooz Urban Ultralight aus den USA gibt es mittlerweile erste E-BMX-Modelle, die klassische BMX-Optik mit moderner Antriebstechnik kombinieren. Sie richten sich weniger an Trick-Fahrer, sondern eher an urbane Pendler oder Freizeitfahrer mit Style-Faktor. Die Bikes sind meist mit kräftigen Nabenmotoren, breiten Reifen und starker Beleuchtung ausgestattet – perfekt für den urbanen Alltag mit sportlichem Look. 

Preise für E-BMX-Modelle

  • UDX 204 von Urban Drivestyle: Dieses Modell kombiniert BMX-Design mit einem 250-Watt-Motor und einer Reichweite von bis zu 80 km. Der Preis liegt bei etwa 3.000 Euro.
  • Zooz Urban Ultralight: Dieses E-BMX aus den USA bietet ebenfalls eine urbane Optik, und der Preis variiert je nach Modell und Ausstattung, liegt aber zwischen etwa 2.000 und 2.800 Euro.

Wichtige BMX-Kaufkriterien

Bevor du dir ein BMX-Rad zulegst, solltest du folgende Fragen klären:

  1. Möchtest du eher Race oder Freestyle fahren?
  2. Falls du dich für Freestyle interessierst: Welche Disziplin oder Art von Freestyle spricht dich besonders an (z. B. Street, Park, Vert)?
  3. Wie wichtig ist das Gewicht deines BMX-Rads für dich?

Ein gutes BMX-Rad zeichnet sich vor allem durch einen robusten Rahmen aus. Für BMX-Race wird häufig ein Aluminiumrahmen verwendet, der leicht und dennoch stabil ist. Für Freestyle sind oft Stahlrahmen verbaut, die etwas schwerer, aber robuster sind und sich gut für Tricks und Stunts eignen. Wenn du ein besonders leichtes Rad suchst, könnten BMX-Räder mit einem Chrommolybdän-Rahmen (CrMo) die richtige Wahl sein, da diese leichter als Stahlrahmen sind, allerdings auch teurer. Modelle mit einem High-Tension-Stahl (HiTen)-Rahmen sind günstiger, aber schwerer und weniger langlebig.

Da die Qualität von BMX-Rädern stark variieren kann, solltest du dich gut informieren. Gravierende Unterschiede sind für Anfänger schwer zu erkennen, deshalb ist es besser, ein BMX-Rad nicht einfach bei Discountern oder unbekannten Online-Shops zu kaufen.

Wenn du diese Fragen geklärt hast, bist du deinem perfekten BMX-Rad schon näher. Es lohnt sich aber, noch eine Beratung bei einem BMX-Fachhändler zu suchen. Er kann dir helfen, die richtige Rahmengröße und Ausstattung zu finden und dich auch zu wichtigen Extras wie Helmen oder Pegs beraten.

Fazit: BMX – kleine Räder, großer Spaß

BMX ist weit mehr als nur ein Trend. Ursprünglich aus dem Motocross-Sport entstanden, hat es sich zu einer vielseitigen Disziplin entwickelt, die sowohl Geschicklichkeit als auch Adrenalin erfordert. Ob im Rennen auf kurvenreichen Strecken oder bei spektakulären Stunts im Skatepark – das BMX-Rad bietet auf jedem Terrain jede Menge Spaß und Herausforderung. Wenn du dich für den Kauf eines BMX-Rads entscheidest, solltest du genau überlegen, welche Disziplin du bevorzugst und welche Ausstattung für dich sinnvoll ist. Besonders wichtig sind dabei der Rahmen, das Bremssystem und die Rahmengröße, die an deinen Fahrstil und Körperbau angepasst sein sollten.

Falls du bereits ein BMX-Rad besitzt oder dir eines zulegen möchtest, solltest du auch an die Sicherheit denken. Der Schutz im Falle von Diebstahl und Schäden ist nicht nur sinnvoll, sondern auch entscheidend, um den Spaß am BMX zu erhalten. Warum also nicht dein BMX bei linexo versichern? Mit einer Versicherung bei linexo bist du rundum geschützt: Egal, ob es um die Übernahme von Reparaturkosten nach einem Unfall oder Diebstahlschutz geht – so kannst du sorgenfrei fahren und dich auf das Wesentliche konzentrieren: den Spaß auf deinem BMX.

  • FAQ

Die häufigsten Fragen zu BMX

Wie teuer ist ein gutes BMX?

Ein gutes BMX-Rad kann zwischen 250 und 1.000 Euro kosten, je nach Modell und Ausstattung. Einsteiger-Modelle starten bei etwa 250 Euro, während hochwertige Modelle, insbesondere für Freestyle oder Rennen, bei rund 500 bis 1.000 Euro liegen.

Was bedeutet die Abkürzung BMX auf Deutsch?

BMX steht für „Bicycle Motocross“. Auf Deutsch könnte man es als „Fahrrad-Motocross“ übersetzen, wobei das „X“ für Cross steht, was auf das Überqueren von Hindernissen hinweist.

Was ist der Unterschied zwischen BMX und Fahrrad?

Der größte Unterschied zwischen einem BMX-Rad und einem normalen Fahrrad ist die Rahmengröße und Bauweise. BMX-Räder sind speziell für Sprünge, Tricks und kurze Rennen gebaut. Sie haben kleinere Räder (meist 20 Zoll) und eine stabilere Konstruktion.

Was ist das Besondere an BMX?

Das Besondere an BMX ist, dass es sich nicht nur um ein Sportgerät handelt, sondern auch eine eigene Kultur. BMX-Fahren umfasst verschiedene Disziplinen wie Rennen (Race) und Freestyle, bei denen Fahrer Tricks, Sprünge und Stunts ausführen. BMX-Räder sind speziell für diese Art von Fahrtechnik entwickelt, was sie besonders robust und agil macht.

Welches Land hat BMX erfunden?

BMX wurde in den USA erfunden. In den späten 1960er-Jahren bauten Kinder ihre Fahrräder um, um Motocross-Rennen nachzuahmen, und so entstand das erste BMX-Rad.

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