Ein ruhiger Weg entlang eines Flusses, umgeben von Bäumen und Gras.
Von Dänemark bis Niedersachsen: Der Ochsenweg als Radfahrerlebnis (Bild: dieter76 – stock.adobe.com )

Ochsenweg – Etappen, Tipps & Highlights für deine Radtour

Einmal der Länge nach durch Schleswig-Holstein – auf dem Ochsenweg erlebst du eine norddeutsche Landschaft, die begeistert. Alle Infos findest du hier!

 

  • 5 Min.
  • 17/10/2025 - 12:15
  • David von linexo
Auf einen Blick

Nein, gehörnte Vierbeiner werden dir auf dieser schönen Route wohl kaum über den Weg laufen. Die Tour quer durch Schleswig-Holstein hat aber tatsächlich einen animalischen Ursprung. Sie folgt einer historischen Trasse auf dem Geestrücken, auf der Vieh vom 16. bis 18. Jahrhundert übers Land getrieben wurde. An den Viehtrieb zu den lokalen Märkten wird heute noch mit gekreuzten Holzhörnern an wichtigen Wegpunkten erinnert. Aber auch Händler, Jakobspilger und Krieger zogen bereits im Mittelalter über diese wichtige Nord-Süd-Achse. Auf dem Ochsenweg erlebst du Deutschlands Norden von seinen faszinierendsten Seiten. Du fährst durch Heide, Moorgebiete und Marschland, kommst an malerischen Seen vorbei und entdeckst alte Städte. Natur und Geschichte pur! Der größte Teil der Strecke ist mittelschwer zu befahren. Damit ist der Ochsenweg-Radweg die ideale Mehrtagestour für Familien und Genussradler.

Der Streckenverlauf des Ochsenwegs

Der älteste Radfernweg Schleswig-Holsteins ist rund 230 Kilometer lang und kann in beide Richtungen befahren werden: von der Elbe nach Norden bis zur dänischen Grenze oder umgekehrt. Den Ochsenweg gibt es in zwei Varianten: Eine Ostroute führt von Wedel über Bad Bramstedt und Neumünster nach Niehuus. Die hier beschriebene etwas kürzere Westroute geht ab Uetersen schnurgerade nach Norden Richtung Dänemark.

Idyllische Seenlandschaft mit Bäumen, einer Brücke und einem Pavillon im Hintergrund.
Uetersen Stadtpark Rosarium (Bild: embeki – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 2,5 Std. | Strecke: 36 km | Höhenmeter: 90 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 1: Wedel – Elmshorn

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Der Auftakt am Elbufer ist sicher der anstrengendste Part auf dem Ochsenweg. Auf der Strecke nach Elmshorn passierst du die Wedeler Marsch sowie die Holmer Sandberge. Auch Norddeutschlands größter Rosengarten liegt auf deinem Weg.

  • Startpunkt: Wedel
  • Highlights: Schiffsbegrüßungsanlage am Willkomm-Höft, Rosenstadt Uetersen
Ruhiger See bei Sonnenuntergang mit buntem Himmel und spiegelnder Wasseroberfläche.
Steindammpark Elmshorn (Bild: Y. Jorzik-Brzelinski – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 2 Std. | Strecke: 31 km | Höhenmeter: 90 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 2: Elmshorn – Itzehoe

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Es geht flach und zumeist auf Asphaltwegen weiter. Immer wieder bieten sich Aussichtspunkte, an denen du weit ins Land schauen kannst. Die letzten Kilometer bis Itzehoe bist du am Ufer der Stör unterwegs.

  • Startpunkt: Elmshorn
  • Highlights: Industriemuseum Elmshorn, Friedenseiche von Lägerdorf, Schloss bei Breitenburg
Holzbank zwischen zwei Steinen mit einer Skulptur im Hintergrund und natürlicher Landschaft.
Naturpark Aukrug (Bild: GrebnerFotografie – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 2,5 Std. | Strecke: 36 km | Höhenmeter: 160 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 3: Itzehoe – Hohenwestedt

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Du hältst dich weiter an den Verlauf der Stör und kommst zur Rantzau. Dahinter beginnt der Naturpark Aukrug. Im Lohmühlenteich kannst du dich im Sommer erfrischen.

  • Startpunkt: Itzehoe
  • Highlights: Klosteranlage von Itzehoe, Hügelgrab bei Jahrsdorf
Stahlbrücke im Sonnenuntergang, reflektiert im ruhigen Wasser.
Rendsburger Eisenbahnhochbrücke (Bild: Thomas – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 2,5 Std. | Strecke: 35 km | Höhenmeter: 120 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 4: Hohenwestedt – Rendsburg

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Auch auf dieser Etappe genießt du die Schönheit der Wald-, Moränen- und Heidelandschaft des Naturparks Aukrug. Später siehst du die Jevenau und die imposante Rendsburger Hochbrücke mit ihrer Schwebefähre.

  • Startpunkt: Hohenwestedt
  • Highlights: Wasserspiel Ochsentränke in Hohenwestedt, bemalten Findlinge bei Tappendorf
Bauernhäuser mit Strohdächern in einer grünen Wiese am Wasser, blauer Himmel im Hintergrund.
Haithabu in Busdorf (Bild: Iryna Shpulak – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 3 Std. | Strecke: 41 km | Höhenmeter: 100 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 5: Rendsburg – Schleswig

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Am fünften Tag durchquerst du eine Geestlandschaft, erreichst die Eider und den Rendsburger Stadtsee. Dies ist einstiges Wikingergebiet. Davon künden noch heute die mächtigen Wallanlagen des Danewerks.

  • Startpunkt: Rendsburg
  • Highlights: historische Altstadt von Rendsburg, Schloss Gottorf und Danewerkmuseum in Schleswig, Wikinger Museum Haithabu in Busdorf
Hafenansicht mit Booten, Holzsteg und bunten Gebäuden unter blauem Himmel.
Flensburg Hafen (Bild: Sina Ettmer – stock.adobe.com )
Dauer: ca. 4–4,5 Std. | Strecke: 60 km | Höhenmeter: 370 hm

Ochsenweg-Radweg Etappe 6: Schleswig – Niehuus

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Auf der letzten Etappe radelst du durch eine seenreiche Region nach Flensburg hinüber. In der alten Hafenstadt kannst du bereits die Weite des Meeres spüren und dir den Seewind um die Ohren wehen lassen. Und dann ist es nur noch ein kurzes Stück zum nördlichen Zielpunkt des Ochsenwegs.

  • Startpunkt: Schleswig
  • Highlights: historischer Hafen von Flensburg, Idstedter See
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Wegbeschaffenheit auf dem Ochsenweg-Radweg

Die Beschilderung auf dem Ochsenweg wechselt gerade: Schilder mit der grünen kimbrischen Halbinsel werden mit dem weiteren Ausbau zur Qualitätsradroute durch gekreuzte Hörner auf weißem Grund ersetzt. Die Strecke führt über Asphalt, stabile Kies- und Feldwege. Entlang des Ochsenweg-Radwegs findest du viele Einkehrmöglichkeiten sowie Hofläden zur Selbstversorgung.

Tipps für deinen Radweg Ochsenradweg

Damit du eine unbeschwerte Radreise hast, hier einige Tipps für die Planung und für unterwegs. So wird der Ochsenweg garantiert nicht zur Ochsentour!

  • Hin- und Rückreise. Jeder Ausgangspunkt einer Tagesetappe liegt an einem Bahnhof. Das sind optimale Bedingungen, um den Radweg-Ochsenweg auch in Teilabschnitten fahren zu können. Für die Rückreise steht dir der dänische Bahnhof Padborg zur Verfügung – oder du kehrst um und steigst in Flensburg in den Zug nach Hause.
  • Planung. Auch wenn der Ochsenweg gut ausgeschildert ist, kann eine Navi-App von Komoot & Co nicht schaden. Gutes Kartenmaterial in gedruckter Form bietet unter anderem Binnenland.
  • E-Bike-Verleih. Wenn du nicht mit eigenem Rad anreisen möchtest – z.B. hier kannst du dir ein Elektrofahrrad für den Urlaub leihen.
  • Unterkünfte. Im Streckenverlauf findet du fahrradfreundliche Hotels, Gästezimmer und Pensionen. Rechtzeitiges Buchen ist angesagt! Du bist Bikepacking-Fan? Dann haben wir eine gute Nachricht: Entlang des Ochsenwegs ist an bestimmten Trekkingplätzen Wildcamping erlaubt. Das Projekt „Wildes Schleswig-Holstein" der Stiftung Naturschutz ist aber nicht überall ausgewiesen. Hier findest du eine Übersicht.

Fazit: Radtour auf dem Ochsenweg

Eine Radtour unter dem weiten Himmel Norddeutschlands ist wohltuende Entschleunigung. Zwischen Elbe und Ostsee bist du der Geschichte auf der Spur und kannst in beeindruckenden Landschaften abschalten. Du erschließt dir Schleswig-Holstein mit seinen vielen Seen, Flüssen und Heidegebieten in knapp einer Woche. Zum Ausspannen kannst du den Radweg Ochsenweg allein fahren, zu zweit oder in einer Gruppe Genussradler. Die mittelschwere Strecke übers flache Land ist auch für Familien gut geeignet.

FAQ

Häufige Fragen zum Ochsenweg

Wie lang ist der Ochsenweg?

Die Route von Niedersachsen bis Dänemark ist rund 230 Kilometer lang und am besten in sechs Etappen befahrbar.

Wo verläuft der Ochsenweg-Radweg?

Ausgangspunkt ist wahlweise Wedel an der Elbe oder Niehuus an der dänischen Grenze. Du kannst die Mehrtagestour in beide Richtungen fahren. Der in einer Ost- und Westroute befahrbare Ochsenweg-Radweg verläuft dabei quer durch Schleswig-Holstein nach Norden bzw. Süden.

Wo wurden ab 1580 am Ochsenweg Zollformalitäten abgewickelt?

Rendsburg war Ende des 16. Jahrhunderts ein wichtiger Zollpunkt auf dem Ochsenweg. Die Stadt lebte maßgeblich von den Zolleinnahmen aus dem Ochsenhandel.

Ist der Ochsenweg schwer zu fahren?

Überhaupt nicht. Es gibt mittelschwere Abschnitte wie bei Wedel am Elbufer. Ansonsten ist ein Großteil der flachen Strecke leicht zu bewältigen.

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