Gravelbike oder Mountainbike? Beide haben ihren Reiz – doch die Unterschiede sind groß. Während das Gravelbike für Geschwindigkeit und Vielseitigkeit steht, punktet das Mountainbike mit Komfort und Fahrspaß im groben Gelände. In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Unterschiede, Vor- und Nachteile, erhältst Experten-Tipps von mir, Daniel Gathof, und konkrete Kaufempfehlungen. Damit kannst du entscheiden, welches Bike am meisten deinem Anspruch gerecht wird.
Dreizeiler Daniel:
Daniel Gathof
(Bild: Daniel Gathof
)
Heute darf ich dir Tipps geben – und zwar nicht nur als Mountainbike-Profi, sondern weil mich alles was auf zwei Rädern unterwegs ist, schon seit über 20 Jahren fasziniert. Meine Passion ist das Fahrrad und diese Leidenschaft gebe ich echt gerne weiter.
Gravelbike vs. Mountainbike – welches passt zu dir?
Gravelbikes sind noch jung und seit ein paar Jahren absolut im Trend. Mountainbikes dagegen gibt es schon seit Jahrzehnten und viele Garagen beherbergen eines. Dennoch stellen sich viele bei einer Neuanschaffung die Frage: Welches Rad passt nun besser zu mir - ein Gravelbike oder ein Mountainbike? Mit beiden Rädern kannst du große oder kleine Touren fahren und dabei Freiheit, Abenteuer und Natur pur erleben. Beide sind Sportgeräte und weniger für den reinen Stadtverkehr gedacht.
Beim Mountainbike gibt es viele Varianten: vom Tourenbike über Enduro bis hin zum Downhill-Rad. Alles mit mehr als 150 mm Federweg ist vor allem für Spaß auf Trails und in Abfahrten gedacht und weniger für längere Touren oderRadwege. Genau hier setzt das Gravelrad von der Idee her an: Meter machen auf Schotter ist das Ziel. Dasselbe geht aber auch sehr gut mit einem Touren-Mountainbike mit 100–140 mm Federweg. Ein Touren-MTB hat eine Federgabel vorn und kann natürlich auch eine Federung hinten besitzen, oder ganz selten verzichtet man sogar voll auf die Suspension. In der Radszene und im Radshop spricht man beim Mountainbike umgangssprachlich von einemHardtail (Federgabel vorne) oder einem Fully(Federung vorne und hinten).
Mein Experten-Tipp dazu:Du solltest dir vor dem Kauf wirklich Gedanken machen, was dein Background auf dem Fahrrad ist, aber vor allem, wo du damit hin willst. Nein, ich meine nicht einen schönen Ort, sondern den Einsatzzweck des Rades. Sprich welche Erfahrungen und welche Wünsche hast du. „Bin ich Anfänger oder Fortgeschritten“ ist dabei nicht, was ich meine. Eher: „Komme ich vom Rennrad und suche nur etwas Abwechslung oder will ich endlich den Wald vor der Haustüre erkunden, mich so richtig auf Trails austoben oder die Alpen überqueren? Ist dir Komfort wichtig oder willst du vor allem Strecke bolzen? Das sind die Fragen, welche du dir stellen musst und über die man sich im Vorfeld im Klaren sein sollte. Denn die Unterschiede werden am Ende auf deinen Touren richtig etwas ausmachen.
Was ist ein Gravelbike? – Das Allroundtalent für Schotter und Straße
Gravelbike
(Bild: Daniel Gathof
)
Ein Gravelbike verbindet die Schnelligkeit eines Rennrads mit der Robustheit eines MTBs. Es ist gebaut, um auf Schotterwegen Kilometer zu machen, aber auch um auf Asphalt noch gut zu rollen.
Typische Merkmale:
Lenker: Typisch ist der gebogene Lenker, bekannt vom Rennrad, der verschiedene Griffpositionen ermöglicht – vom sportlichen Unterlenker bis zur aufrechteren Haltung am Berg. Er ist breiter als beim Rennrad, damit mehr Kontrolle im Gelände möglich ist.
Reifen: 28 Zoll, mit Profil an der Seite und nur kleinen Stollen in der Mitte. So entsteht die Balance zwischen Rollwiderstand und Grip. In der Reifenbreite ist sich die Szene noch nicht einig, bewährt haben sich aber 38 bis 50 mm.
Federung: Meist keine oder nur sehr selten eine Federgabel. Gravelbikes setzen eher auf Leichtigkeit. Komfort gewinnst du bei Bedarf mit breiteren Reifen.
Gewicht: Ca. neun bis zehn Kilogramm, also spürbar leichter als ein Mountainbike.
Sitzposition: Sportlicher und gestreckter als beim MTB, inspiriert vom Rennrad.
Fahrverhalten: Direkt, schnell, wendig und steif. Dadurch macht es auch auf Asphalt eine gute Figur.
Ausstattung: Übersetzungen sind meist an den Charakter und somit das Gelände angepasst. Aber; Highspeed-Gänge wie am Rennrad oder kleine Berggänge wie am MTB entfallen.
Mein Tipp:Ein Gravelrad ist auf den ersten Blick dem Rennrad sehr nahe. Doch die Hersteller versuchen eine Balance herzustellen: Genug Grip durch Stollen, aber trotzdem niedriger Rollwiderstand, damit es auf jedem Untergrund gut rollt. Schnell und spritzig wie ein Rennrad, aber dennoch Komfort und Fahrsicherheit durch einen breiteren Lenker und angepasste Geometrie.
Was ist ein Mountainbike? – Der Trail-Spezialist
Mountainbike
(Bild: Daniel Gathof
)
Schauen wir uns nun das Mountainbike genauer an, besser gesagt das Touren-Mountainbike. Das Mountainbike hat seine Wurzeln in Kalifornien, wo vor über 40 Jahren ein paar Fahrer ihre Beachcruiser für wilde Abfahrten umbauten. Bis heute steht es für Spaß im Gelände und maximale Kontrolle.
Typische Merkmale:
Lenker: Breit und gerade für viel Kontrolle, besonders in Kurven und auf technischen Trails.
Reifen: 29 Zoll, breiter als am Gravelbike und mit deutlich höheren Stollen. Das größere Volumen sorgt für mehr Komfort und Grip. Übrigens ist der Felgenmesser der gleiche und entspricht 28 Zoll. Da der Reifen aber durch das Volumen höher baut, gönnt man ihnen das eine Zoll mehr.
Federung: Hardtails besitzen eine Federgabel vorne, Fullys haben zusätzlich hinten ein Federbein. Damit sind Wurzeln und Absätze kein Problem. Das Touren-MTB oder AllMountain hat in der Regel 100- 140 mm Federweg.
Gewicht: Ca. 11–14 Kilogramm, also schwerer als Gravelbikes.
Sitzposition: Aufrechter, komfortabler und auf Agilität im Gelände ausgelegt.
Fahrverhalten: Stabil, sicher, besonders in technischen Passagen und Abfahrten.
Ausstattung: Die Übersetzungen sind kleiner als beim Gravelbike, was beim Klettern im Gelände hilft.
Mein Tipp:Das Mountainbike hat im Gegensatz zum Gravelrad deutlich mehr Komfort. Wer sogar auf ein Fully setzt, der braucht keine Angst mehr vor Wurzeln oder Absätzen zu haben. Allerdings muss einem klar sein, dass das MTB auf der Ebene das langsamere Rad ist, auf Asphalt sogar merklich.
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Gravelbikes sind leichter, schneller und vielseitiger, während Mountainbikes robuster und komfortabler sind. Die Unterschiede zeigen sich nicht nur bei Tempo und Federung, sondern auch bei der Ausstattung im Alltag. Hier die Unterschiede im Überblick:
Gravelbike
Mountainbike
Lenker
Gebogen und etwas breiter als am Rennrad
Breit und gerade
Reifen
28 Zoll mit Profil und leichten
Stollen
29 Zoll, breiter, mit mehr Volumen und höheren Stollen
Federung
Selten, meist Starrgabel
Hardtail (nur vorne) oder Fully
(vorne und hinten), 100–140 mm
Federweg
Gewicht
Ca. 8–9 Kilogramm
Ca. 11–14 Kilogramm
Fahrverhalten
Direkt, schnell und wendig
Stabil und sicher
Sitzposition
Sportlich und gestreckt, inspiriert vom Rennrad
Aufrechter, komfortabler, sicher in
Kurven oder steilen Bergab-Passagen
Schaltung
Übersetzung für Tempo und leichte Anstiege
Übersetzungen oft kleiner und bergtauglich
Einsatzbereiche
Schottertouren, Bikepacking, gemischte Routen mit Asphalt
Schottertouren, Singletrails, alpine
Touren, technische Abfahrten
E-Variante
E-Gravelbikes sind noch selten
E-MTBs sind heute Standard
Gravelbike vs. Mountainbike – Zubehör
Die Montage von Taschen ist übrigens bei beiden Bikes sehr einfach möglich und auch hier ähneln sich die Räder sehr. Von Satteltasche bis über stylische Aufbewahrungsmöglichkeiten im Rahmendreieck oder am Lenker ist vieles möglich. Einzig bei vollgefederten Mountainbikes (FullyMTBs) wird es hier mit der Befestigung von Taschen am Rahmen etwas schwieriger. Beim Thema Trinkflaschen liegt das Gravelbike vorne: zwei große Flaschen sind Standard, während Fullys oft nur Platz für eine kleine Flasche haben. In puncto Beleuchtungherrscht Gleichstand: Ab Werk sind keine Lichter montiert, Nachrüsten ist aber problemlos möglich.
Gravel Bike vs. MTB Geschwindigkeit
Gravelbikes sind auf Asphalt und Schotter meist schneller, weil sie steifer gebaut sind und Reifen mit geringem Rollwiderstand haben. Mountainbikes sind langsamer, bieten aber auf Schotterabfahrten und vor allem in technischem Gelände mehr Sicherheit und Kontrolle.
Gravel Bike oder MTB – für wen eignet sich welches Bike?
Ein Gravelbike passt, wenn du von der Straße kommst, lange Touren liebst oder Bikepacking planst. Es eignet sich auch für Einsteiger, die ein vielseitiges Rad suchen.
Das Mountainbike ist perfekt, wenn du Trails liebst, steile Abfahrtenmagst oder viel in bergigem Gelände oder auf ausgesetzten Wegen unterwegs bist. Auch schneller fündig wirst du bei Mountainbikes in Sachen Motor und etwas Support, denn E-MTBs sind heute Standard, während E-Gravelbikes noch selten sind.
Mein Rat: Ich denke, wenn die gravierenden Unterschiede an den zwei Fahrrädern nun bekannt sind, fällt die Entscheidung schon etwas leichter. Wie gesagt, eint beide Bikes die Lust auf Freiheit, Abenteuer und das Radeln in der Natur. Es geht darum, sich aus dem Straßenverkehr zu verabschieden, den Flow zu fühlen und der Schweiß darf fließen. Sprich, wer Bikepacking, Touren oder Sport nach Feierabend machen will, kann mit beiden Rädern voll auf seine Kosten kommen.
Die richtige Entscheidung hängt nicht nur vom Bike, sondern auch von Rahmengröße und Sitzposition ab. Ein passendes Rad ist Pflicht für ungebremsten Fahrspaß. Online Tools wie unser Größen-Rechner oder das Bikefittung im Fachhandel sind hier der erste Schritt.
Teste beide Typen im Fachhandel, auf Bike-Festivals oder bei deinem Rad-Buddy.
Denke an dein Terrain: Flach oder bergig. Nur Schotter oder auch ausgesetzte Wege.
Achte auf Ausstattung: Bremsen, Schaltung, Gewicht.
Plane deine Zukunft: Bikepacking oder Alpencross?
Zusätzlicher Tipp:
Egal ob Gravelbike oder Mountainbike – beide sind wertvolle Investitionen. Eine passende Fahrradversicherung von linexoschützt dich zuverlässig im Falle von Diebstahl und Schäden. So bist du auch auf langen Touren immer auf der sicheren Seite.
Gravelbike vs. Mountainbike – deine Entscheidungshilfe
Gravelbike oder Mountainbike – beide bringen dich raus in die Natur. Doch die Wahl hängt von deinem Fahrstil ab.
Gravelbike: Schneller, leichter, ideal für Touren mit Asphalt- und Schotteranteil.
Mountainbike: Sicherer im Handling, komfortabler, perfekt für Trails und Abfahrten.
Mein Fazit lautet: Wer Speed und lange Strecken im soften Gelände will, greift zum Gravel. Wer Natur pur sucht und technische Trails liebt, wird mit dem Mountainbike glücklicher. Wohnst du im bergigen Süden, spricht vieles fürs Mountainbike. Im flachen Norden oder bei gemischten Touren bist du dagegen mit einem Gravelbike besser bedient.
FAQ
Häufige Fragen zu Gravelbike und Mountainbike
Was ist schneller: Gravelbike oder Mountainbike?
Das Gravelbike – auf Asphalt und Schotter deutlich im Vorteil.
Für wen eignet sich ein Gravelbike?
Für Tourenfahrer, Rennrad-Umsteiger und Bikepacker.
Für wen eignet sich ein Mountainbike?
Für das Fahren komplett abseits der Straße, Fans von Bergen und technisch anspruchsvollen Strecken.
Kann man mit einem Gravelbike auch Trails fahren?
Leichte Trails ja, schwierige Abfahrten nein – hier ist das MTB klar überlegen.
Eignet sich ein Gravelbike für die Stadt?
Ja, vor allem bei Pendelstrecken mit gemischtem Untergrund. Auch weil es viele Montagepunkte für Beleuchtung, Schutzbleche oder Taschen gibt.
Was ist komfortabler?
Das Mountainbike – dank breiter Reifen, Federung und aufrechter Sitzposition.
Was ist günstiger?
Einsteiger-MTBs sind oft günstiger, Gravelbikes starten nur unwesentlich darüber.
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